Verbreitung der J-Verehrung über Europa

Ohne_Titel-1_Kopie.jpg "Jodokus ist der heilige Gründer eines historisch nicht sehr bedeutsamen kleinen Klosters. Wir müssen daher annehmen, dass seine Verehrung in frühester Zeit sich (auf die nähere Umgebung und) auf gewisse, mit St. Josse-sur-Mer in engerer Verbindung stehende Benediktinerklöster beschränkt hat.", schreibt Jost Trier (S. 230).

Das "Eifelzentrum"

Wahrscheinlich hatte das "Eifelzentrum" mit Prüm, St. Maximin/Trier und Walberberg durch seine Gebetsbruderschaft zunächst Verbindung nach Ferrières, in dessen Kreis auch St. Josse-sur-Mer aufgenommen wurde. Seine Eingliederung in den Benediktinerorden ermöglichte "weite Sprünge" z. B. nach Salzburg/St. Peter und Nonnberg (in Richtung Slowenien), Konstanz (mit Ausstrahlung in die Schweiz) und Paris/St. Germain (in Richtung Elsaß und Burgund).

Der "Übersee"-Hafen Quentovic

Das Kloster Saint-Josse-sur-Mer befand sich nahe beim Hafen Quentowic an der Mündung der Canche. Dieser Hafen war der Landeplatz der Passagiere aus England, war der Start der irischen und angelsächsischen Bischöfe und Mönche, um nach Rom zu wallfahrten oder das Rheintal zu missionieren. Die Pilger und Missionare genossen meist die Gastfreundschaft im Klosters. Dort lernten sie auch Jodok. den heiligmäßigen Gründer dieses "Hospizes" kennen. Er war ja wie sie selbst, die Wallfahrt nach Rom unternommen. Warum hätten sie auf ihrem weiteren Weg sich nicht dem anvertrauen sollen, der selber den Weg vor ihnen gegangen war.

Der "Sprung" nach England

Als die Mönche 903 vor den Normannen mit Reliquien nach Winchester fliehen, kommt die Jodoks-Verehrung nach England. Erst in der zweiten Hälfte des 13. Jh. begegnen wir außerhalb der Klöster seinen Kirchen und Altären.

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Gertrud Böllmann: St. Jodok in Landshut