Mein Name: Ein Programm?

1. Kennen Sie den eigenen Namenspatron? (Motivationsphase)
Ich muss gestehen, dass Heilige nicht meine Stärke sind. Ich habe nur eine "Lieblingsheilige": die kleine Theresia von Lisieux. Und Theresia heiße ich nicht. Von meinem Namenspatron weiß ich kaum etwas. Ich werde mich später mit ihm bekannt machen.
Und Sie? Geht es Ihnen besser? Was wissen Sie von Ihrem eigenen Namenspatron? Schwieriger wirds noch, wenn jemand von uns Jodok oder Jost heißen würde wie der Patron der Kirche/Kapelle. Mir war früher nicht einmal der Name bekannt. Und den hält nicht nur die Post oft genug für einen Schreibfehler.

2. Dabei ist der eigene Name doch wichtig! (Problemabgrenzung)
Eigentlich logisch. Der Familien-Name ist jedem ja vorgegeben. Aber den/die Vornamen aber haben die Eltern ausgesucht. Mit welchen Überlegungen? Früher gehörte ein Heiliger selbstverständlich als Schutzpatron dazu. Heute sind es Stars aus Presse und Fernsehen, die "Pate stehen". Institutionen sind sich eher noch bewusst, dass der Name Programm ist, (z. B. wenn eine Schule, eine Uni, eine Kaserne, eine Straße "getauft" wird). Wissen Sie, warum Sie Ihren Vornamen bekommen haben? (Können Sie bei den Eltern noch nachfragen?)

15.jpg 3. "Weißer Fleck" (Versuch und Irrtum)
Da wäre doch auch die Frage interessant: Warum hat sich die Gemeinde einmal Jodok als Patron gewählt? War er Programm? Meistens wissen wir es nicht. Wir können nur Vermutungen anstellen. Es hängt oft mit der Zeit zusammen, in der die Kirche/Kapelle erbaut worden ist, mit ihrem Anlass, mit ihrem Stifter... Jodok scheint ihnen damals wichtig gewesen zu sein. Sie hatten jedenfalls so viel Vertrauen zu ihm, dass sie ihn als Patron gewählt haben. Warum?

4. Jodoks Lebensweg (Lösungsangebot)
Jodok wollte einen Weg suchen, der ihn ganz nahe zu Gott führt. Als herzoglicher Sohn geboren, hätte er nach seinem Bruder die Regentschaft übernehmen sollen. Er will nicht. Er schließt sich lieber einer Pilgergruppe an, die nach Rom will. Aber sein Leben wird ein großer Umweg, bis er am Schluss wirklich noch in Rom ankommt.
Bald nach seiner Heimkehr stirbt er (ca. 669). Seine Mitbrüder und das Volk verehren ihn. Zu ihm kommen Seeleute, Bauern, Behinderte... Er, der sein Leben lang Gott nahe sein wollte, kann und wird für sie eintreten.

5. Noch Bedeutung für uns? (Lösungsverstärkung)
Lohnt es sich, Jodok heute zu entdecken? Er ist bis heute ein Modell, das uns Mut machen kann: Er ist auf der Suche nach dem, was für sein Leben wirklich wichtig ist. Er macht sich auf die Suche, auf einen Weg mit mehreren Stationen. Damit ist er auf dem Weg zu Gott - nicht erst als Pilger, deren Patron er im Miteelalter wird. Er macht uns Mut, uns nicht schon mit dem Vordergründigen zufrieden zu geben, sondern aufzubrechen, es immer wieder neu zu versuchen, bis wir an unserem Zeil ankommen.