aus der "Kleine Kantate" für Instrumente und 1stg. Chor
Kehrvers:
Sing, sing mit, sing, sing mit, wer singen kann, wer singen kann.
Von Jodok, von Jodok, dem heiligen Mann, dem heiligen Mann!
Sankt Jodok, eines Königs Sohn,
nahm sich vom Haupt die Königskron
und sprach: Sie gilt mir nichts auf Erden,
ich wär' doch nur ein König klein;
dem größten König ganz allein
will ich ein Freund und Diener sein.
Er lässt sein Haus, sein Hab und Gut,
nimmt Pilgerstab und Pilgerhut,
lebt nun von Mitleid und Erbarmen;
er liest das heil'ge Gotteswort,
bald ist er, wo er bleibt am Ort,
der gute Priester seiner Armen.
Er wandert hin durch Hitz und Kält.
hält an auf einem Einödfeld,
um ganz allein mit Gott zu leben;
und wer da kommt und Brot ihm bringt,
hört, wie er lockt und summt und singt,
um Fisch und Vogel abzugeben.
Es wird erzählt: Ein Sommertag,
als auf dem Weg die Hitze lag,
da will der Mut den Pilgern sinken.
St. Jodok kniet in Kraut und Stein,
stößt seinen Stab ins Erdreich ein
und Wasser fließt, und alle trinken.
Die Jahre gehen unterdess -
da einmal bei der heil'gen Mess
sieht er auf seiner Hand, der müden,
des größten Königs Segenshand
zu seiner Hilfe ausgespannt.
Er lächelt und geht heim in Frieden.
T: K. Rose; M: Erna Woll (1983)